Irgendwo in Niedersachsen ...
Wenn er nach Hause ging, schwankte er. Lange war Alkohol scheinbar sein bester Freund. Doch jetzt entpuppte sich »Freund Alkohol« als Feind. Michael gehörte zum Ortsbild. Alle kannten ihn. Und sie nannten ihn »Säufer«. Nur ein Kollege nicht. Der hatte vom Blauen Kreuz gehört und erzählte Michael davon. »Was hältst du davon, wenn wir mal gemeinsam da hingehen?«
In der Blaukreuz-Selbsthilfegruppe erfuhren beide eine Menge Neues! Wie entsteht Sucht? Was heißt Alkoholkrankheit eigentlich? Was kann ich tun, um aus der Sucht rauszukommen? Wie gehe ich mit Suchtdruck (Saufdruck) um? Wie kann ich zufrieden trocken leben? Wie kann ich meinem Leben wieder einen Sinn geben? Michael lebt jetzt schon seit über sieben Monaten alkohol- und drogenfrei! Und Du?
Übrigens, auch die Angehörigen von alkoholkranken Menschen erfahren bei uns Hilfe, Beratung und Unterstützung.
Was uns motiviert...
Viele von uns sind selbst alkoholkrank oder haben Menschen in ihrem Umfeld, die von Sucht betroffen sind. Wir wissen, wie "es sich anfühlt". Im Blauen Kreuz haben wir Rat und tatkräftige Hilfe erfahren. Auf Basis christlicher Nächstenliebe möchten wir etwas von dem weitergeben, was wir selbst empfangen haben. Jeder ist bei uns herzlich willkommen!
Wer wir sind...
Beim Blauen Kreuz finden Suchtgefährdete, Suchtkranke und deren Angehörige kompetente Hilfe und Unterstützung auf dem Weg in ein suchtmittelfreies Leben. In Niedersachsen ist das Blaue Kreuz mit zahlreichen Ortsgruppen und Ortsvereinen vertreten. Das Blaue Kreuz in Deutschland verfügt darüber hinaus über Beratungsstellen und Einrichtungen (z.B. für ambulante oder stationäre Therapie, Nachsorge etc.). Ausführliche Informationen hierzu gibt es auf der Webseite unserer Bundeszentrale: Blaues Kreuz in Deutschland
Geschichte ...
Alkoholismus ist seit jeher ein großes Problem. Schon zu Zeiten der industriellen Revolution zeigten sich besonders in großen Städten erschreckende Auswirkungen durch steigenden Alkoholmissbrauch. Das soziale Elend war gerade in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besonders groß. Katastrophale Wohnverhältnisse und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen trugen dazu bei. Schon damals gab es engagierte Christen, die nicht tatenlos zusahen, sondern sich für die "Opfer der Trunksucht" einsetzten.
Im Jahr 1877 gründete der Schweizer Pfarrer Louis-Lucien Rochat in Genf den ersten Blaukreuz-Verein. Die Männer und Frauen der Gründergeneration verglichen sich, in Anlehnung an das kurz zuvor gegründete Rote Kreuz, mit "Krankenträgern, die sich auf den Kampfplatz des Lebens begeben, um die Opfer der Trunksucht und des Wirtshauslebens zu retten". Daher kommt das Symbol des Kreuzes - die Farbe Blau war seit jeher die Farbe der Abstinenzbewegungen im angelsächsischen Raum. 1885 wurde der erste Blaukreuz-Verein in Hagen/Westfalen durch den Pfarrer Arnold Bovet gegründet.
Heute ist das Blaue Kreuz als Fachverband Mitglied im Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk der evangelischen Kirche (GVS) und Mitglied der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). In 17 Landesverbänden arbeiten rund 1.200 Selbsthilfegruppen mit ca. 22.000 Gruppenteilnehmern. Ca. 10.000 Mitglieder und Freunde haben sich zur Alkoholenthaltsamkeit verpflichtet.