Angefangen hat es mit Erleichterungstrinken.
Ich habe mich danach besser gefühlt, konnte leichter reden und war nicht mehr so schüchtern.
Es wurden immer mehr Flaschen, die ich gebraucht habe. Auch wenn ich mir eingebildet hatte, das merkt doch keiner, war es längst bekannt. Um immer genug Flaschen im Haus zu haben, habe ich sie auch versteckt.
Dann wollte ich aufhören, weil es mir so gesagt wurde, - das hatte natürlich keinen Zweck.
Aufhören geht nur, wenn man es selber will.
In der Fachklinik "Höchsten" habe ich dann eine Kur gemacht. Die hat mir sehr geholfen.
Für mich war es besonders schwierig mit der Alkoholerkrankung klar zu kommen, weil ich seit dem 15. Lebensjahr entschiedener Christ bin. Da kamen dann die Gedanken und Fragen: "Mir darf das doch gar nicht passieren!" - Ist es aber.
Mir wurde das Christ sein von gläubigen Menschen abgesprochen, von denen ich dies nicht erwartet hatte. Das war heftig; ich habe es ihnen aber trotzdem nicht geglaubt.
Gott hat mich nicht verlassen, im Gegenteil: ER hat mir aus der Sucht herausgeholfen.
Wer IHN um Hilfe bittet, wird nicht allein gelassen.
Es ist wichtig, sich an Gott und seine Gemeinde zu halten.
Wir brauchen Gott in jeder Lebenslage, ein Leben mit IHM lohnt sich.
Inzwischen bin ich auch Mitarbeiterin beim Altpietistischen Gemeinschaftsverband, früher auch im CVJM.
Künftig arbeite ich im Blauen Kreuz in der Frauengruppe mit.
Auch habe ich die Ausbildung zur sogen. 'Freiwilligen ehrenamtlichen Suchtkrankenhelferin' begonnen, damit ich anderen helfen kann.
Elke H., im April 2010
anlässlich ihrer Aufnahme als Mitglied im Blauen Kreuz Memmingen.