... auch in Hagen(NRW)!
Wie jedes Jahr führte die Fachstelle Sucht des Blaukreuz-Zentrum Hagen am 29.09.2021 den Aktionstag Glücksspielsucht durch. In ganz NRW gab es an diesem Tag Aktionen der landesgeförderten Fachberatungsstellen unter dem Schirm der Landesfachstelle Glücksspielsucht-NRW in Bielefeld. Dieser besondere Tag im Jahr soll den knapp 500.000 süchtig bzw. problematisch Glücksspielenden in ganz Deutschland, ca. 100.000 in NRW, und ihren stark belasteten Angehörigen eine Stimme geben. Die Glücksspielsucht hat gravierende Folgen: hohe Schulden, Verlust des Arbeitsplatzes, Verlust der Wohnung, Zusammenbruch der Familie und häufig auch Selbsttötungsversuche der Spielerinnen und Spieler. In Deutschland gibt es ein qualitativ gut aufgestelltes Hilfesystem für Glücksspielsüchtige und ihre Angehörigen. Alle Angebote finden sich unter www.gluecksspielsucht.de unter dem Menüpunkt „Hilfe“.
In Hagen wurden dieses Jahr von der Fachstelle Sucht Infoveranstaltungen für Mitarbeitende des Jobcenters Hagen angeboten. Viele der betroffenen Spielerinnen und Spieler und ihre Angehörigen, die sich in der Beratung oder Nachsorgebehandlung befinden, bekommen Leistungen des Jobcenters oder der Arbeitsagentur. Oft wissen die Sachbearbeiter nichts von der Suchterkrankung und wenn, sind ihnen die damit verbundenen Problematiken unbekannt. Bei der Glücksspielsucht sieht, hört und riecht man nichts – sie ist quasi unsichtbar. Umgekehrt wissen die Mitarbeitenden der Beratungsstelle wenig über die Vorgehensweisen des Jobcenters und über die Fördermöglichkeiten eine/-n Spieler/in wieder in Arbeit zu bringen. So nutzten die Mitarbeiterinnen der Fachstelle Sucht, Ulrike Schweitzer und Stefanie Bentin, den Aktionstag, um sowohl über die Glücksspielsucht aufzuklären als auch die für die Betroffenen hilfreiche Vorgehensweisen und Hilfen darzustellen. Auch die rechtlichen und politischen Bedingungen, unter denen Glücksspiele stattfinden können, kamen zur Sprache. Ebenfalls war die neue Spielersperre Thema, nach der Glücksspielende seit dem 01.07.2021 das Recht haben, sich bundesweit für jegliches Spiel sperren zu lassen. Ein Fortschritt für den Spielerschutz, auch wenn bei genauerem Hinsehen noch einige Tücken bestehen. Es konnte ein konstruktiver Austausch entstehen, wovon alle profitiert haben. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren durchweg positiv. „Ich bin jetzt mehr für die Möglichkeit des Bestehens einer Glücksspielproblematik/ -sucht sensibilisiert!“ Wieder einmal zeigte sich, wie wichtig der persönliche Kontakt und Austausch, die Kooperation mit den verschiedensten Institutionen ist.
Links zur Spielersperre:
Für eine Fremdsperre: https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/Musterantrag_auf_Fremdsperre%20V3.pdf
Für die Selbstsperre: https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/Musterantrag_auf_Selbstsperre%20V2.pdf
Diese Links sowie weitere Infos zur Sperre befinden sich auf der Seite des Regierungspräsidiums Darmstadt: https://rp-darmstadt.hessen.de/sicherheit/gl%C3%BCcksspiel/spielsuchtpr%C3%A4vention