Alarmierende Zahlen im Jahrbuch Sucht 2016
In dem gestern durch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) vorgestellten Jahrbuch Sucht 2016 stechen drei Fakten heraus: 2014 belegte die Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ (F10) bezüglich der vollstationär behandelten Patienten mit 247.918 Fällen den ersten Platz der Hauptdiagnosen bei den Männern. Auf Platz zwei und drei folgen Herzinsuffizienz (211.721 Fälle) und Angina pectoris (158.813 Fälle). „Immer noch wird Alkoholmissbrauch und -sucht in unserer Gesellschaft kleingeredet. Das ‚Jahrbuch Sucht‘ legt mit der Veröffentlichung der erschütternden Zahlen den Finger in die Wunde unserer trinkfreudigen Gesellschaft“, sagt Jürgen Naundorff, Bundessekretär des Blauen Kreuzes.
Mit 9,6 Litern reinen Alkohols pro Kopf und Jahr (2014; zuvor 9,7 Liter) bleibt der Alkoholkonsum in Deutschland auf hohem, unakzeptablen Niveau. Berücksichtigt man, dass der meiste Alkohol von den 15- bis 65-Jährigen getrunken wird, erreicht der Durchschnittskonsum an Reinalkohol 14 Liter im Jahr. Das macht die Menschen in unserem Land krank!
Besonders Frauen mit höherem sozialen Status und steigendem Lebensalter zwischen 45 und 65 Jahren konsumieren Alkohol riskant: 32,8 % (gegenüber 19,3 % der Frauen mit niedrigerem sozialen Status in dieser Altersgruppe).
Das Blaue Kreuz will mit seinen rund 1.100 Gruppen- und Vereinsangeboten in der Sucht-Selbsthilfe sowie vielfältigen Angeboten in der beruflichen Suchthilfe und -prävention wirksam helfen und vorbeugen.
Blaues Kreuz in Deutschland e. V.
Das Blaue Kreuz in Deutschland unterstützt suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie ihre Angehörigen. An über 400 Standorten in über 1.100 Gruppen- und Vereinsangeboten engagieren sich ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende vor allem für alkohol- und medikamentenabhängige Menschen. Mit seinen Beratungsstellen und Suchthilfe-Einrichtungen bietet das Blaue Kreuz weitere Angebote, damit Menschen ihr Ziel erreichen: befreit leben lernen.
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