Chancen nahtlos nutzen - CNN konkret

Das Projekt "Chancen nahtlos nutzen (CNN) - konkret" ist beendet

Die Praxisphase des Projekts „Chancen nahtlos nutzen – konkret!“ ist am 30. Juni 2015 abgeschlossen worden. Ehrenamtlich Engagierte der fünf Sucht-Selbsthilfeverbände haben sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv damit beschäftigt, die Zusammenarbeit und Vernetzung mit der ambulanten und stationären Suchthilfe zu verbessern. Die Arbeitsergebnisse und Handlungsempfehlungen finden sich in einer 72-seitigen Handreichung, die beispielsweise zur Vorstellung der Selbsthilfe in Kliniken und anderen stationären Angeboten genutzt werden kann.

 

Chancen nahtlos nutzen - CNN konkret

Laufzeit: 01.10.2013 - 30.06.2015

Nachdem im Vorgängerprojekt eine wissenschaftliche Exploration der Universität Hildesheim zur Zusammenarbeit zwischen beruflicher Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe durchgeführt wurde, steht nun die praktische Bedeutung im Mittelpunkt: Ehrenamtliche der Selbsthilfe und beruflich in der ambulanten und stationären Suchthilfe Tätige erarbeiten gemeinsam auf Grundlage der Explorationsergebnisse und ihrer eigenen Erfahrung eine Handreichung für die Sucht-Selbsthilfe.

Diese soll insbesondere praktischen Nutzen für die Verbesserung der Zusammenarbeit bieten sowie das Profil der Sucht-Selbsthilfe schärfen. Am Ende sollen Handlungsempfehlungen für eine wirksame und bedarfsgerechte Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfe und stationären bzw. ambulanter Suchthilfe aufgestellt und in einer Handreichung veröffentlicht werden.

Projektförderung: Bundesministerium für Gesundheit

Gemeinschaftsprojekt der Projektpartner:
Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche Bundesverband e.V., Dortmund
Blaues Kreuz in Deutschland e.V., Wuppertal
Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe e.V., Kassel
Guttempler in Deutschland (I.O.G.T.) e.V., Hamburg
Kreuzbund e.V., Hamm

Ansprechpartner BKD

Jürgen Naundorff leitet das Projekt für das BKD und steht für Fragen oder per Telefon (0202-6200341 od. 037296-84307) zur Verfügung.


Detaillierter Projektverlauf

1. Projektphase

Schwerpunkt stationärer Bereich

Zeitraum:  01.10.2013 bis 30.06.2014

  • 3 Sitzungen der Projektsteuerungsgruppe (PSG)
  • Je zwei Workshops in drei Regionen zum stationären Bereich
  • 1 Sitzung der PSG gemeinsam mit Experten und Expertinnen der beruflichen Suchthilfe

Planung

Im Herbst 2013 wird die Durchführung der Workshops zum stationären Bereich geplant. 15 Vertreter/innen der Selbsthilfe werden pro Workshop teilnehmen. Weiterhin werden Fachkräfte aus dem stationären Bereich einbezogen. Die Workshops werden von professionellen Moderatoren begleitet.
 

Inhalte der Workshops sind:

Bestandsaufnahme

  • Vertreter/-innen der Selbsthilfe und des stationären Bereichs (Suchtfachklinik, Psychiatrie, Entgiftung) gleichen die Ergebnisse der CNN-Exploration mit ihren Erfahrungen ab.
  • Im gemeinsamen Austausch werden die Konsequenzen aus den Erfahrungen und der Exploration für die Vorstellung der SSH in den Einrichtungen reflektiert, Meinungen und Vorurteile übereinander werden angesprochen und beurteilt.
  • Was bedeutet Profilschärfung?
  • Wie wirkt SSH und welche Wirkfaktoren sind für die Darstellung von SSH wichtig? Welche Grenzen hat Selbsthilfe?
  • Welche Rolle sollte die eigene Geschichte und die eigene Gruppe in der Vorstellung spielen?
  • Welche Erfahrungen haben die Teilnehmenden mit diesen Themen gemacht?
  • Wie muss eine Vorstellung aussehen, die den Interessent(inn)en eine passgenaue Wahl einer Selbsthilfegruppe ermöglicht?
  • Wie motiviert man zum Besuch einer Gruppe?
  • Wie gelingt die Zusammenarbeit mit der stationären Einrichtung, was ist für eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit notwendig und wie lässt sich das gewährleisten? Was ist eher hinderlich?
  • Was ist für einen nahtlosen Übergang von stationärer Suchthilfe in die SSH notwendig?
  • Was bedeutet das für die Einstellungen / das Verhalten der Ehrenamtlichen?

Entwicklung und Erprobung einer Strategie

Die im ersten Workshop erarbeiteten Ergebnisse werden konkretisiert und in einer stationären Einrichtung erprobt. Rückmeldungen und Diskussionen ermöglichen es, Erfahrungen zu reflektieren, sowie die Stärken und die Wirkfaktoren der SSH in den Vordergrund zu stellen.
Die Ergebnisse und Erfahrungen aus den beiden Workshops werden in Handlungsempfehlungen zusammengefasst.

Auswertung

Ein Auswertungsgremium fasst die Ergebnisse und Empfehlungen der Workshops in den drei Regionen zusammen. Dem Gremium gehören neben den Mitgliedern der PSG und den Moderatoren der Workshops Experten und Expertinnen der beruflichen Suchthilfe an.

 

2. Projektphase

Schwerpunkt ambulanter Bereich

Zeitraum:  01.07.2014 - 31.03.2015

  • 2 Sitzungen der Projektsteuerungsgruppe (PSG)
  • Je zwei Workshops in drei Regionen zum ambulanten Bereich
  • 1 Sitzung der PSG gemeinsam mit den Experten und Expertinnen der beruflichen Suchthilfe

Planung

Es werden die Voraussetzungen geschaffen, um eine zielgerichtete Arbeit in der zweiten Workshop-Reihe in der Zusammenarbeit mit ambulanten Einrichtungen zu gewährleisten.
Dazu gehören unter anderem:

  • Information und Motivation innerhalb der Verbände über den bisherigen Verlauf und die weiteren Abläufe
  • Organisation und Planung der Workshops
  • Suche nach geeigneten Teilnehmenden für die Workshops
  • Planung der konkreten Inhalte und Umsetzungen der Workshops
  • Terminabstimmungen mit Experten/Expertinnen und den jeweils beteiligten Einrichtungen der ambulanten Suchthilfe.

Geeignete Teilnehmende werden von den Verbänden ausgewählt. In drei Regionen werden jeweils zwei Workshops mit je 15 Teilnehmenden durchgeführt. Vertreter(innen) aus dem ambulanten Bereich werden einbezogen.

Bestandsaufnahme

In einer ersten Bestandsaufnahme zwischen den Vertreterinnen und Vertretern der Sucht-Selbsthilfe und des ambulanten Bereichs werden die Ergebnisse der CNN-Exploration mit ihren Erfahrungen abgeglichen. Die Notwendigkeit und Chancen einer regelmäßigen Zusammenarbeit werden reflektiert.

  • Wie kann das Potential der SSH für die Gesundung Suchtkranker im ambulanten Bereich am besten vermittelt werden?
  • Wie kann ein nahtloser Übergang vom ambulanten Bereich in die Sucht-Selbsthilfe erreicht werden?
  • Ist die parallele Teilnahme an beruflichen (Nachsorge-)Angebote und Selbsthilfe-Gruppen eine Möglichkeit? Und wenn ja, wodurch wird es möglich, dass sich beide Angebote ergänzen?
  • Wie kann eine Einbindung in regionale Netzwerke ermöglicht werden?
  • Auswertung

Ein Auswertungsgremium fasst die Ergebnisse und Empfehlungen der Workshops in den drei Regionen zusammen. Dem Gremium gehören neben den Mitgliedern der PSG und den Moderatoren der Workshops Experten/Expertinnen der beruflichen Suchthilfe an.

 

3. Projektphase

Zeitraum: 01.04.2015 - 30.06.2015

Handreichung

Die Handlungsempfehlungen werden in einer Handreichung zusammengefasst und so aufgearbeitet, dass sie eine Anleitung für die ehrenamtlichen Mitarbeiter/-nnen der SSH darstellen und von ihnen in der Zusammenarbeit mit dem ambulanten Bereich und den stationären Einrichtungen der beruflichen Suchthilfe umgesetzt werden können.

Transfer

In den 5 Sucht-Selbsthilfeverbänden findet je eine Transfertagung zum Thema „Chancen nahtlos nutzen - konkret!" statt, um die erarbeiteten Ergebnisse in den Verbänden der Suchtselbsthilfe zu verankern und eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Informationen zu den Workshops

Konkret ist für die nun beginnende 2. Projektphase geplant, drei Workshop-Reihen á zwei Treffen im ambulanten Suchthilfebereich durchzuführen. Dazu suchen wir Freiwillige aus der Selbsthilfe, die uns bei dieser Aufgabe unterstützen möchten.

Termine

Die Workshops finden statt in

  • Trier: 28.-30.11.2014 und 20.-22.02.2015
  • Haltern am See: 10.-12.10.2014 und 13.-15.02.2015
  • Erfurt: 10.-12.10. 2014 und 30.01.-01.02.2015

Anmeldungen/Rückfragen bitte an

Jürgen Zielke-Reinhardt (Anmeldung): bzw. 0202/62003-40  
Jürgen Naundorff (Inhalt): bzw. 0202-6200341, 037296-84307

Handreichung im pdf-Format herunterladen

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Bachelorarbeit von Nadine Paul

Bachelorarbeit "Zur Kooperation von Suchtselbsthilfe und beruflicher Suchthilfe- eine explorative Befragung der Gruppenleiter/innen der Selbsthilfeverbände"

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