CNN Chancen nahtlos nutzen Sucht-Selbsthilfe als aktiver Partner im Netzwerk
Eine Kurzbeschreibung des verbandsübergreifenden Projektes
Am 1. Juli 2011 startete das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt „Chancen nahtlos nutzen – Sucht-Selbsthilfe als aktiver Partner im Netzwerk“.
Die fünf großen Selbsthilfeverbände – Blaues Kreuz in der evangelischen Kirche, Blaues Kreuz in Deutschland, Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe, Guttempler in Deutschland und Kreuzbund – haben sich zum Ziel gesetzt, die Übergänge zwischen professioneller Suchtkrankenhilfe und Sucht-Selbsthilfe zu optimieren. Unter dem Leitgedanken der „Nahtlosigkeit“ sollen beide aufeinander angewiesene Bereiche stärker miteinander verzahnt werden, um Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen optimal zu erreichen und umfangreiche Hilfe anzubieten.
Innerhalb der einjährigen Explorationsphase werden mit Unterstützung der Universität Hildesheim grundlegende Kooperationsstrukturen zwischen der ambulanten bzw. stationären Suchthilfe und der Sucht-Selbsthilfe untersucht. Welche Faktoren fördern eine regelhafte Kooperation, welche hemmen sie? Wie kann die Sucht-Selbsthilfe in (regionale) Netzwerke erfolgreich eingebunden werden? Welche Modelle „guter Praxis“ bestehen bereits? Wie können wir diese Ansätze für unsere praktische Selbsthilfearbeit übernehmen? Auf diese Fragen sollen Vertreter/-innen der professionellen Suchthilfe und der Sucht-Selbsthilfe mittels leitfadengestützter Interviews Antworten geben. Ein Fachbeirat steht den Projektbeteiligten mit seiner Expertise beratend zur Seite.
Die Erfahrungen, Hinweise und Handlungsvorschläge werden anschließend gebündelt und geben den Anstoß für eine nachfolgende Praxisphase. Hier ist die flächendeckende Umsetzung der „Good-Practice“-Methoden vorgesehen, um den Übergang für Betroffene aus beruflichen Hilfeangeboten in die Sucht-Selbsthilfe zu erleichtern. Den ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen der Selbsthilfe sollen somit Werkzeuge an die Hand gegeben werden, neue Kooperationen anzustoßen, aufzubauen oder bestehende zu festigen.
Erste Sitzung des Fachbeirats zum Projekt „Chancen nahtlos nutzen“
Großes Interesse an den Ergebnissen der Studie im Rahmen des Projekts „Chancen nahtlos nutzen – Suchtselbsthilfe als aktiver Partner im Netzwerk“ zeigte sich bei der ersten Sitzung des Fachbeirats im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in Berlin. Dem Fachbeirat gehören Vertreter und Vertreterinnen der Wohlfahrtsverbände, der Krankenkasse, der Rentenversicherung sowie der Fachverbände an. Sie alle waren der Einladung der fünf Sucht-Selbsthilfeverbände zur Teilnahme am Fachbeirat gefolgt. Mit dem Projekt „Chancen nahtlos nutzen“, das vom BMG finanziert wird, soll die Kooperation und Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlicher und hauptamtlicher Suchthilfe verbessert werden. In einem ersten Projekt wird von der Universität Hildesheim eine qualitative Studie erstellt. Interviewt werden dazu 10 bis 12 Gruppenleiter und -innen der Selbsthilfe sowie der stationären und ambulanten Suchthilfe in der jeweiligen Region, erläuterte Professor Dr. Renate Soellner von der Universität Hildesheim. Ziel ist herauszufinden, wie Kooperation funktioniert und welche Kriterien sie erfolgreich machen beziehungsweise verhindern. Diese Ergebnisse sollen in einem zweiten Projekt vor allem den Sucht-Selbsthilfegruppen vermittelt werden, um die Zusammenarbeit zu verbessern und zu optimieren.
Die Mitglieder des Fachbeirats sollen und wollen das Projekt unterstützen und ihr Wissen einbringen. In der ersten konstruktiven Sitzung gab es bereits wertvolle Anmerkungen und Hinweise, die noch in die Interviews eingearbeitet werden können. Unter anderem zeigten sich die Verbände bereit, Artikel zum Projekt in ihren Publikationen zu drucken.
Insgesamt, so stellte auch Moderator Heinz-Josef Janßen vom Kreuzbund fest, eine ermutigende und gute Sitzung. Die Zusammenarbeit im Fachbeirat soll Ende Mai mit einer zweiten Sitzung fortgesetzt werden. Dann werden auch die Ergebnisse der Interviews vorliegen.
An dem Projekt sind die fünf in der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen beteiligten Verbände beteiligt: Das Blaue Kreuz in der Evangelischen Kirche, das Blaue Kreuz in Deutschland, die Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe, die Guttempler in Deutschland, der Kreuzbund.