Das Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft ist von der Idee gegenseitiger Hilfe und der Aktivierung vorhandener Ressourcen geprägt und eröffnet eine weitere Ebene im Prozess der Überwindung sozialer Schwierigkeiten. Feste Strukturen und Regeln bieten dabei eine Orientierungshilfe und Schutz. Sie sollen kein Zwang oder gar eine Eingrenzung sein, sondern die Bestrebungen zu einem guten und gesundheitsförderlichen Leben unterstützen.

Menschen sehnen sich danach, in einem für sie sicheren Umfeld leben zu können, in dem sie sowohl einen Rückzugsort finden als auch wertschätzende Gemeinschaft erleben, in der sie sich gebraucht fühlen, was sich auch positiv auf die körperliche und psychische Gesundheit auswirken kann. Die Hoffnung darauf, einen solchen Ort nach der Haftentlassung oder anderen herausfordernden Umbrüchen im Leben für sich zu finden groß. Es besteht eine tiefe Sehnsucht danach, gewollt und gebraucht zu werden und wirklich willkommen zu sein, um die Freiheit auch als solche erleben zu können. Die Förderung stabiler Beziehungen in einem guten sozialen Umfeld ist deshalb ein zentrales Anliegen unserer Arbeit.

Wie sieht das konkret aus?

In Brandenburg a.d. Havel und in Spremberg können WG Zimmer gemietet werden. Eine Wohngruppenordnung regelt den Umgang mit dem Wohnraum und der Ausstattung sowie das Verhalten und Leben im Rahmen der Wohngemeinschaft und auf dem Gelände. Sowohl Voraussetzungen für die Aufnahme auf die Gruppe als auch Ausschlussgründe werden darin klar definiert. Die Zustimmung und Verpflichtung, sich an diese Wohngruppenordnung zu halten, geben die Personen ab, wenn sie das Mietverhältnis eingehen.

Regelmäßig stattfindende Einzelgespräche mit den verantwortlichen Mitarbeitenden des Blauen Kreuzes sowie wiederkehrende Gruppengespräche sind ein fester Bestandteil des gemeinschaftlichen Lebens im Rahmen der Wohngruppe.