Geschichte des Ortsvereins Roth e.V.
Alkoholmißbrauch und Alkoholabhängigkeit waren und sind mit Abstand das Suchtproblem Nummer 1 in der Gesellschaft. Diese große Not vor Augen gründete der Schweizer Pfarrer Louis-Lucien Rochat am 21. September 1877 in Genf das Blaue Kreuz. Dazu war er bei einem Aufenthalt in England angeregt worden. Dort hatte er ehemalige Alkoholabhängige kennengelernt, die mit Gottes Hilfe von ihrer Sucht freigeworden waren und die sich verpflichtet hatten, keinen Alkohol mehr zu trinken.
Bei der Gründungsversammlung wurde den Anwesenden eine Unterschriftsliste vorgelegt. Darauf verpflichteten sich 28 Personen, selbst keinen Alkohol zu trinken und den Mißbrauch bei anderen zu bekämpfen. Die Anfänge waren mühsam. Nach einigen Jahren aber breitete es sich sehr schnell aus und kam auf dem Weg über die deutsche Schweiz auch nach Deutschland.
1885 entstand nach vorhergegangener Reise- und Vortragstätigkeit des Schweizer Pfarrers Arnold Bovet aus Bern der erste Blaukreuzverein auf deutschem Gebiet.
1928 kam es zur Gründung eines Vereins in Roth.
Auszüge aus der Geschichte: ...Am 05.10.1930 konnten wiederum 16 neue Mitglieder aufgenommen werden, darunter die ersten Alkoholkranken. Die Herzen waren voll Lob und Dank, denn es war dies für alle Teilnehmer eine Glaubensstärkung.
Das Vereinsleben nahm einen erfreulichen Fortgang. Evangelisationen und Bibelwochen wurden abgehalten, die stets gut besucht waren. Die Außenorte Kiliansdorf, Eckersmühlen, Laffenau und Rothaurach kamen dazu.
Bis 1968 lud man die Alkoholkranken, die auch zuhause treu besucht wurden, in die Bibelstunde ein, Gesprächsgruppen gab es noch nicht.
Nach der Anerkennung als Krankheit 1968 rückte die fachliche Hilfe auf. Heute werden Selbsthilfegruppen in Roth, Schwabach, Heideck, Greding und Gunzenhausen für Suchtkranke und Angehörige angeboten.
"Nur Du allein schaffst es, aber Du schaffst es nicht allein!"