Jahresthema 2020/2021 - Gemeinsam echt frei
Wie werde ich frei? Wie bleibe ich es? Und was heißt es, „gemeinsam echt frei“ zu leben und meine Freiheit zu gestalten? Selbst für suchtmittelfrei Lebende gibt es Gefährdungen, nicht wirklich frei zu leben. Wo liegen hier gemeinsame Herausforderungen? Wie erreichen wir in den unterschiedlichen Situationen mehr Lebensqualität? Wie üben wir es, gemeinsam echt frei zu leben?
Mit dem Jahresthema 2020 „Gemeinsam echt frei“ möchten wir uns diesen Fragen in besonderer Weise widmen und das Jahr über immer wieder Impulse geben, darüber nachzudenken und immer mehr dem nachzuspüren, was Freiheit und „gemeinsam echt frei“ zu sein, bedeutet. Den ersten Aufschlag machen wir mit der ersten Ausgabe des Magazins BLAU im Jahr 2020. Lassen Sie sich inspirieren und einladen, das Jahresthema für sich persönlich, aber auch in Ihrem Landesverband und Ihrer Gruppe zu bearbeiten und zu verinnerlichen.
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Es war einmal in Amerika
Das Thema des Gangsterepos „Es war einmal in Amerika“ (USA 1984, Regie: Sergio Leone, Musik: Ennio Morricone) könnte man so überschreiben: „Von fünf Freunden, die gemeinsam echt frei sein wollen“. Sie lernen sich als Teenager in einem Problemviertel New Yorks kennen. Verbunden durch ihre Freundschaft und ihre gemeinsamen Sehnsüchte nach Freiheit und Leben sind sie mutig genug, um dafür alles zu riskieren. Deshalb nehmen sie kriminelle Aufträge an. Andere lehnen sie ab, weil sie ein gemeinsamer Werte-Kompass leitet. Zwei von den fünf geben den Ton an. Als einem der beiden der Werte-Kompass verloren geht, vollzieht sich ein Riss in der Freundschaft der zwei Anführer (gespielt von Robert de Niro und James Woods). Kurzzeitig entgleitet auch dem anderen dieser Werte-Kompass – genau in dem Augenblick, als sich die Liebe seines Lebens gegen ihn entscheidet.
Wer genügend emotionale Distanz besitzt, sich nicht von den die Handlung voranbringenden Sex- und Gewaltszenen abschrecken zu lassen, wird mit einem 3 ½-stündigen Meisterwerk der Filmgeschichte belohnt. Bleibt noch zweierlei zu erwähnen:
Mehr als drei Jahrzehnte später kommt es zu Wiederbegegnungen der Protagonisten. Einerseits wird eindrücklich herausgearbeitet, dass ihnen (fast) alles verloren ging, als sie einander verloren hatten. Denn nur gemeinsam hätten sie frei und glücklich sein können. Da nützten schlussendlich für die einen auch Karriere, Geld und Macht nichts. Andererseits ist nicht alles verloren gegangen. Die Rahmenhandlung krönt das cineastische Glanzstück: Anfang und Ende spielen in einer chinesischen Opiumhöhle. Was dem einen der fünf Freunde bleibt, sind seine Erinnerungen an eine unvergessliche Freundschaft in jungen Jahren. Sie bewahren ihn vor Verbitterung und Rachsucht. Der Traum, gemeinsam echt frei zu sein, lebt weiter!
Jürgen Naundorff