Geschichte des Blauen Kreuzes Deutschland

1877
Beginn in der Schweiz

Am 21. September 1877 wurde der erste Blaukreuz-Verein in Genf durch den Schweizer Pfarrer Louis-Lucien Rochat mit weiteren 27 Personen gegründet. Alle verpflichteten sich durch Unterschrift zur Alkoholenthaltsamkeit.

Die Männer und Frauen der Gründergeneration verglichen sich, in Anlehnung an das kurz zuvor gegründete Rote Kreuz, mit "Krankenträgern, die sich auf den Kampfplatz des Lebens begeben, um die Opfer der Trunksucht und des Wirtshauslebens zu retten".

Daher das Symbol des Kreuzes; die Farbe Blau war seit jeher die Farbe der Abstinenzbewegungen im angelsächsischen Raum.

21.09.1877
Die Anfänge in Deutschland

5. Oktober 1885 Gründung des ersten deutschen Blaukreuz-Vereins in Hagen/Westfalen durch Pfarrer Arnold Bovet.

05.10.1885
Verbreitung in Deutschland

6. Oktober 1887 Oberstleutnant Curt von Knobelsdorff, selbst abstinent lebender Alkoholiker, tritt dem Blauen Kreuz bei. Durch ihn wurde das Blaue Kreuz im ganzen damaligen Deutschen Reich und weit darüber hinaus verbreitet.

06.10.1887
International

Im Jahre 1890 gründeten die nationalen Blaukreuz-Verbände der Schweiz, Frankreichs und Belgiens den heutigen Internationalen Bund des Blauen Kreuzes, der heute in fast 50 Ländern Europas und Übersee tätig ist und zu dem auch der Blaues Kreuz in Deutschland e. V. gehört.

01.05.1890
Gründung des deutschen Hauptvereins

8. August 1892: Gründung des Deutschen Hauptvereins des Blauen Kreuzes in (Wuppertal-) Barmen, heute: Blaues Kreuz in Deutschland e.V., und des Blaukreuz-Verlages.

In ganz Deutschland entstanden nach und nach Hunderte von Blaukreuz-Vereinen.

08.08.1892
Herausgabe eines Monatsblattes "Der Herr mein Panier"

Zum 1. Januar erscheint das vierseitige "Monatsblatt des Blauen Kreuzes" mit dem Titel "Der Herr mein Panier". Herausgegeben wird diese neue Zeitschrift vom "Deutschen Central-Vorstand", verantwortlich für den Inhalt ist Pastor Gottlieb Fischer. Das Blatt verbindet die Blaukreuzler innerhalb und außerhalb des Hauptvereins miteinander, wie in der Juli-Ausgabe zu lesen ist, mit 4000 Exemplaren aufgelegt.

01.01.1897
Gründung des Hoffnungsbundes

Am 12. Februar 1899 Gründung des ersten deutschen "Hoffnungsbundes" in Barmen (Kinderarbeit des Blauen Kreuzes).

12.02.1899
Herausgabe des Wochenblattes "Rettung"

Am 1. April 1905 Herausgabe des Wochenblattes "Rettung", anfangs als Pfennigblatt; Schriftleiter zunächst Dietrich Goebel, dann Wilhelm Goebel; 1941 verboten, neu erschienen im November 1949 (unter den Titeln "Rettung" und "füreinander seit 1971).

01.04.1905
Wiedervereinigung

In der ehemaligen DDR war das Blaue Kreuz als Verein verboten. Darum wurde am 1. Januar 1960 die Evangelische Arbeitsgemeinschaft zur Abwehr der Suchtgefahren (AGAS) unter dem Dach der Inneren Mission gegründet.

01.01.1960
Änderung des Namens in Blaues Kreuz in Deutschland e. V., Sitz Wuppertal Barmen

Am 8. und 9. Mai 1959 Beschluss des Hauptvorstandes zur Änderung des bisherigen Namens in "Blaues Kreuz in Deutschland e. V., Sitz Wuppertal-Barmen"

08.05.1959
Einweihung Familien-Ferienheim

Am 7. Juli 1963 Einweihung des Familien-Ferienheims in Burbach-Holzhausen, 1982 Anbau mit zusätzlichen Betreuungsmöglichkeiten für Behinderte. Zwischenzeitlich wird das Heim umbenannt in "Familien-Ferienstätte Holzhausen". Heute heißt es "Bildungs- und Begegnungszentrum Holzhausen".

07.07.1963
Eröffnung "Curt-von-Knobelsdorff-Haus"

Am 15. Juli 1964 Eröffnung der Heilstätte "Curt-von-Knobelsdorff-Haus" für alkoholkranke Männer in Radevormwald.

15.07.1964
Beginn fachliche Ausbildung

Im März 1969: Zur fachlichen Ausbildung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter beruft der Hauptvorstand Diakon Fritz Katz (bis 1987 tätig im Blauen Kreuz).

01.03.1969
Grundausbildung für freiwillige Suchtkrankenhelfer

Im Herbst 1969 Beginn der Seminare im Rahmen der "Grundausbildung für freiwillige Suchtkrankenhelfer"; seit 1977 zusätzlich Fortbildungs- und Bibelseminare.

01.09.1969
Monatsblatt mit Titel "Blaues Kreuz"

1976 erschien das Monatsblatt des Blauen Kreuzes neu mit dem Titel "Blaues Kreuz".

01.01.1976
Gründung Jugendwerk

Gründung des Jugendwerkes im Blaues Kreuz in Deutschland e. V.

01.01.1978
Zusammenschluss

Nach dem Fall der Mauer schlossen sich das Blaue Kreuz und die AGAS am 11. Oktober 1991 zusammen.

11.10.1991
Gründung der Blaues Kreuz Diakoniewerk mGmbH

Am 13.11.1995 wurde die Blaues Kreuz Diakoniewerk mGmbH gegründet.

13.11.1995
Beginn der Tätigkeit der Blaues Kreuz Diakoniewerk mGmbH

Die "Blaues Kreuz Diakoniewerk mildtätige GmbH" begann am 1.1.1996 mit ihrer Tätigkeit, indem sie die Trägerschaft der beiden Einrichtungen "Blaukreuz-Zentrum Hagen-Mitte" und "Blaukreuz-Haus Schindelbach" übernahm.

01.01.1996

Ab 1997 folgte das "Curt-von-Knobelsdorff-Haus" in Radevormwald. Damit hatte der Bundesverband des Blauen Kreuzes seine bisher selbst betriebenen stationären Einrichtungen in das neue Diakoniewerk integriert.

01.01.1997

In den folgenden Jahren kamen weitere, bis dahin rechtlich selbständige, Einrichtungen hinzu: Anfang 1999 das "Blaukreuz-Zentrum Wuppertal", 2002 das "Falkenroth-Haus" in Hagen-Haspe,
2004 das "Blaukreuz-Zentrum Lippe" und 2005 die Adaption in München und Rauschenberg sowie die Beratungsstelle in Hagen-Haspe.

01.01.1999
Gründung der Stiftung Deutsche KinderSuchthilfe

Um Kindern aus von Sucht belasteten Familien eine Zukunft zu schenken, gründete der Blaues Kreuz in Deutschland e. V. im Jahr 2001 eine Stiftung mit dem Namen "Deutsche KinderSuchthilfe". Zum Start im Oktober 2001 zahlte der Suchtkrankenhilfeverband als Hauptstifter 100.000 Deutsche Mark auf das Stiftungskonto ein. Das Stiftungskapital wurde zinsgünstig angelegt und im Laufe der Jahre durch weitere Zustiftungen erhöht.

01.10.2001
Monatszeitschrift "Blaues Kreuz" in neuem Gewand

Ab November 2001 erscheint die Monatszeitschrift "Blaues Kreuz" in neuem Gewand: zeitgemäß im DIN A 4-Format und mehrfarbig.

01.11.2001
Beginn der Arbeit von iprevent

Im Februar 2005 nahm mit dem Institut "iprevent.de", Gesundheitsberatung und Schulung, ein weiterer Arbeitszweig seine Tätigkeit auf. Dieser Arbeitsbereich wurde zum 31.03.2009 ausgelagert und an Albrecht Aupperle übergeben.

01.02.2005
Zeitschrift "Blaues Kreuz" wird zu "BLAU - Das Magazin für Sucht- und Lebensfragen"

Im Mai 2015 erscheint das bisher als "Blaues Kreuz" bekannte Mitgliedermagazin in neuem Design unter dem Titel "BLAU" - Das Magazin für Sucht- und Lebensfragen mit 40 Seiten und einer Auflage von 5.500 Exemplaren.

01.05.2015
blu:prevent startet als Suchtpräventionsarbeit des Blauen Kreuzes Deutschland durch
15.06.2015
Blaues Kreuz wird Hauptgesellschafter der Serrahner Diakoniewerk gGmbH

Nach fast zehn Jahren Geschäftsführung der Serrahner Diakoniewerk gGmbH durch Katrin Kuphal und Peter Grosch wurde der Schlüssel zum 01.09.2020 überreicht an Reinhard Jahn und Matthias Vollgrebe, Geschäftsführer der Blaues Kreuz Diakoniewerk mGmbH und geschäftsführender Vorstand des Blaues Kreuz in Deutschland e. V. 
Foto: © SDW/tokati Medienagentur

01.09.2020
Gründung der "Blaues Kreuz Stiftung"
21.12.2020
Relaunch des Magazins BLAU

Im Dezember 2023 erscheint das Magazin BLAU in neuem Design mit 48 Seiten Umfang. Das Impulsblatt “füreinander” wird mit der Neuausgabe eingestellt. Neu erscheint die BLAU persönlich mit Berichten aus dem vielfältigen bunten Blauen Kreuz als Beileger in der BLAU mit 16 Seiten.

01.12.2023
BLAUdigital

Seit Mai 2024 gibt es das Magazin BLAU auch digital als ePaper für Neuabonnenten bei United Kiosk zu kaufen.

01.05.2024

Das Blaue Kreuz Deutschland ist als Fachverband Mitglied im Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk der evangelischen Kirche (GVS) und Mitglied der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

In 15 Landesverbänden arbeiten rund 360 Gruppen und Vereine mit ca. 20.000 Gruppenteilnehmern. Rund 5.000 Mitglieder haben sich zur Alkoholenthaltsamkeit verpflichtet.

Hauptamtlich beschäftigt das Blaue Kreuz 450 Mitarbeitende.